Ausstellung in Göttinger Galerie „Art Supplement“
Holzschnitte des Tübinger Künstlers Heiner Bauschert
In der Galerie „Art Supplement“ ist am Sonnabend die Ausstellung „Heiner Bauschert – SchwarzWeiß“ mit Holzschnitten des 1986 verstorbenen Künstlers eröffnet worden. Die Kuratoren Jan Jacek und Miriam Hilker haben die Schau mit dem Sammler Ulrich Nauber konzipiert.
Göttinger Tageblatt:
Artikel veröffentlicht: Sonntag, 05.02.2017 14:31 Uhr
Artikel aktualisiert: Mittwoch, 08.02.2017 00:17 Uhr
Foto: Heller
„Der Holzschnitt erfordert eine gewisse Planung“, führt Nauber in die künstlerische Technik des Hochdruckes ein. „Anders als bei der Malerei sind keine Korrekturen möglich“.
Eine Schattierung über Grauflächen ist nicht möglich. Hier zeigt sich das Charakteristische der ausgestellten Werke. „Was auffällt, ist, dass Bauschert ein Meister des Weglassens war“, erläutert Nauber.
Das Titelwerk der Ausstellung, „Mädchen mit Trägerkleid“ von 1986, illustriert diese Aussparungen: Schultern und Kinn bleiben undefiniert, das Gesicht ist ganz Augen und Lippen. Bauschert verstand es, mit wenigen klaren Formen ein sinnliches und vielschichtiges Ganzes darzustellen.„Die Irre“ von 1976 zeigt eine ältlich wirkende Frau, impulsiv gestikulierend. Ihr Gesichtsausdruck lässt sich jedoch nicht leicht deuten.
Seinen Lebensunterhalt verdiente Bauschert als wissenschaftlicher Zeichner am Zoologischen Institut der Universität Tübingen. Seine künstlerische Ausbildung erhielt er an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe, wo er unter anderem die Klassen von Karl Schnarrenberger und Karl Hubbuch besuchte.
Neben dem Holzschnitt entdeckte er die Aquarellmalerei für sich.
Die Ausstellung ist bis Freitag, 3. März 2017, montags bis freitags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 13 Uhr zu sehen.
Von Jana Probst
Weitere Informationen:
Ausstellung in der Citykirche St. Michael, Göttingen: 24.4.2015