Plattenbau mit Charme
Urbane Räume, Plattenbauten, Funktionsbauten und Nachkriegsarchitektur. Das klingen nach faden Bildern. Die Künstlerin Katrin Graalmann zeigt in ihrer Ausstellung in der Göttinger Galerie Art Supplement, dass Gebäude einen ganz eigenen Charme besitzen können.
Artikel veröffentlicht: Dienstag, 05.04.2016 12:45 Uhr
Artikel aktualisiert: Freitag, 08.04.2016 00:17 Uhr
Mit eigener Radierwerkstatt: Katrin Graalmann.
Durch diesen Auslöser, so Graalmann, habe sie Gebäude ganz anders wahrgenommen. Für die nächste Faszination sorgten Plattenbauten. „Plattenbauten sollten schnell gebaut sein und viel Licht und Raum bieten“, sagt Graalmann. Ein Beispiel dieser Architektur ist das in Berlin erbaute „Corbusierhaus“. Die im Osten stehenden Plattenbauten wurden nach der Wirtschaftskrise verkleinert und prägen eine „lieblose“ Wahrnehmung dieser Bauten. „Ein Gebäudemodell wurde unabhängig von Topographie und Nachbargebäuden millionenfach gebaut“, so Graalmann.
In ihrem Werk „Stürzende Bauten“ verbindet Graalmann Architektur und Organik und lässt ein surreal anmutendes Gebäude entstehen. „Architektur widerspricht mir eigentlich durch die rechtwinkligen Anordnungen“, erklärt Graalmann. Durch die Kombination von Organik und statischen Bauten ist eine spannende Ausstellung entstanden, die einen neuen Blickwinkel auf Plattenbauten und trocken erscheinende Architektur bietet.
Von Vincent Lubbe