Ammar Hatem und Nagham Hammoush

Ungewöhnliche Kunst zum Jahresbeginn in Göttingen

In der Galerie Art Supplement stellen Absolventen der Universität Damaskus zwischen dem 7. Januar und 8. Februar aus.  …

Ein ganz anderes kulturelles Erlebnis bildet die Gruppenausstellung „Treffpunkt“. Nader Hamzi, Nagham Hammoush, Obaidah Zorik, Wail Sukkari und Ammar Hatem haben alle gemeinsam in Damaskus studiert und sich auf Einladung der Akademie der Künste in Berlin wiedergetroffen. Hier entstand die Idee zu einer gemeinsamen Ausstellung, in der Werke aus der Zeit in Damaskus und aktuelle Bilder zu sehen sein werden.

Die Eröffnungs-Vernissage ist am Sonntag, 7. Januar, um 12 Uhr in der Galerie Art Supplement. Am 8. Februar besteht im Rahmen der Finissage auch die Möglichkeit, mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen.


Presseinformation: Aus der Erde

Nr. 192/2017 – 05.10.2017

Ausstellung im Zoologischen Museum wird am 15. Oktober 2017 eröffnet

(pug) Mit einer künstlerischen Intervention zur Evolution der Wale wird am Sonntag, 15. Oktober 2017, die Ausstellung „Aus der Erde“ im Zoologischen Museum der Universität Göttingen eröffnet. Der Kustos des Museums, Dr. Gert Tröster, präsentiert das Mixed Media-Werk des syrischen Künstlers Ammar Hatem. Die Matinee beginnt um 11 Uhr an der Berliner Straße 28.

„Tiere sind eine Inspirationsquelle für den Menschen, für seine Kunst, seine Technologien“, so Hatem. Der Künstler realisierte bereits verschiedene Ausstellungen in Syrien und Deutschland. In Damaskus studierte er „Schöne Künste“. Die Tierwelt gehört zu seinen bevorzugten Motiven. Im Zoologischen Museum finden diese einen geeigneten Platz: „Aus der Erde“ wird neben dem „Göttinger Pottwal“ gezeigt, dem 17 Meter langen Skelett eines Pottwalbullens. Auch das Interesse, bedrohte Tierarten zu dokumentieren, verbindet den Künstler mit dem Museum. Hatems Ansicht nach verliert die Menschheit mit jedem Aussterben einer Tierart eine Idee. Seine künstlerische Intervention fügt sich daher harmonisch in die Göttinger Sammlung ein. Auch diese präsentiert seltene und häufig ausgestorbene Tierarten aus aller Welt, die zugleich die Evolution im Tierreich belegen.

„Aus der Erde: Eine künstlerische Intervention zur Evolution der Wale“ ist bis zum 18. Februar 2018 sonntags von 10 bis 16 Uhr im Rahmen der Sonntagsspaziergänge der Universität Göttingen zu sehen.

Kontakt
Dr. Gert Tröster
Georg-August-Universität Göttingen
Kustos Zoologisches Museum
Berliner Straße 28
Telefon: (0551) 39-5524
E-Mail: gtroest@gwdg.de
Internet: www.uni-goettingen.de/de/65520.html


Ausstellung „Öffne mir die Augen, dass ich sehe“

Es ist „so ein guter Ort dafür“

Sie befassen sich mit dem gleichen Thema und sind doch so unterschiedlich: leise und wortkarg, großformatig und bunt, traditionell. „Öffne mir die Augen, dass ich sehe“, ist der Titel einer Ausstellung mit Bildern von drei Künstlern, die eines verbindet: Flucht. Am Sonnabend wurde sie in der Reinhäuser Kirche eröffnet.

Eröffnung der Bilderausstellung „Öffne mir die Augen, dass ich sehe“ mit Bildern der Künstler Helmut Boeder (von links), Diemarden, Ammar Hatem und Nagham Hammoush, Damaskus/Syrien.
Quelle: Heller

Reinhausen. Eine Kunstausstellung in einer Kirche – schon das ist besonders. Drei so unterschiedliche Künstler, die sich so unauffällig aber unausweichlich zu etwas Gemeinsamen vereinen, umso mehr. Mit Helmut Boeder aus Diemarden und dem Flüchtlings-Ehepaar Ammar Hatem und Nagham Hammoush aus Damaskus in Syrien hat die Reinhäuser Kulturinitiative „Musik auf dem Kirchberg“ Bilder-Schaffende zusammengeführt, deren Werke (Ein)Blicke und Empfindungen öffnen, die oft erst auf dem zweiten und genaueren Blick überraschen und ergreifen. Boeder verarbeitet mit seinen feinnstrichigen Zeichnungen seine eigene Flucht aus Pommern vor 70 Jahren. Die großflächigen, bedrohlich und zugleich fröhlich wirkenden Tiermotive von Hatem bilden dazu einen deutlichen Kontrast, sind auf ihre Art aber nicht weniger tiefgehend. Auch Hammoush zeichnet Tiermotive – aus alten Mythen und alten Kulturen. In der Linolschnittechnik wirken sie traditionell.
„Sie alle warten auf unser Sehen, auf dass wir uns auf sie einlassen und die Augen öffnen“, sagte Pastorin Christiane Scheller zur Eröffnung der Ausstellung. Sie solle vor allem die Augen für die Schlagworte im Untertitel des Leitthemas: „Erinnerung – Mahnung – Zukunft“. Porträts über die beiden syrischen Künstler im Göttinger Tageblatt hätten die Reinhäuser Kulturinitiative auf die Idee gebracht, die jungen Künstler zum Thema Flucht gemeinsam mit Boeder in ihre Kirche zu holen, erklärte der Mitinitiator Christian Laack.
Dass ihre Bilder in einer Kirche hängen, „ist einfach ein schönes Gefühl“, sagte Hammoush. Die 1000 Jahre alte Kirche „mit ihren so alten festen Steinmauern“ sei „so ein guter Ort dafür“, ergänzte Hatem, zu dessen Werken auch eine außergewöhnliche Ikone gehört – ebenfalls mit einem Tier-Wesen. „Ein würdevoller Ort mit einer tollen Atmosphäre“, findet Boeder.


Künstlerehepaar aus Damaskus präsentiert „Flut „

Vom 03. bis zum 20. November 2016 präsentiert das Künstlerehepaar Nagham Hammoush und Ammar Hatem seine Werke in der Ausstellung „Flut – Kunst aus Damaskus“. Die Eröffnung findet am 03. November um 19.00 im Gewölbekeller des Künstlerhauses statt.

Bildbeispiel aus der Ausstellung "Flut". Foto: Ammar Hatem

Bildbeispiel aus der Ausstellung „Flut“. Foto: Ammar Hatem

Die Ausstellung im Künstlerhaus Göttingen ist ein gemeinsames Projekt eines Künstlerehepaars aus Damaskus. Beide haben mehrere Male in Damaskus und in anderen Städten Syriens ausgestellt. Beide Künstler haben an der Universität Damaskus „Schöne Künste“ studiert: Nagham Hammoush mit dem Schwerpunkt Grafik und Druck, Ammar Hatem mit dem Schwerpunkt Malerei.
Nagham Hammoush arbeitet mit den Motiven des Orients und möchte „das reiche Erbe des Ostens“ in ihren Werken präsentieren. Ammar Hatem sagt, er interessiere sich für die Elemente der Natur von Tieren bis zu Mikroorganismen. Er möchte sich mit seiner Kunst gegen das „Aussterben“ und die „Reduzierung der Menschlichkeit“ einsetzen.

In Göttingen leitet Ammar Hatem einen Kunst-Workshop im Kommunikations- und Aktionszentrum KAZ.
Die Ausstellung findet in Kooperation mit der Göttinger Flüchtlingsinitiative „find friends- find work“ statt.


Die Tiefe der assyrischen Schichten in den Drucken der Künstlerin Nagham Hammoush und die expressive, kraftvolle Malerei des Künstlers Ammar Hatem

Zur Eröffnung der Ausstellung Nagham Hamoush und Ammar Hatem am Donnerstag, 03. November 2016, um 19:00 Uhr im gewölbekeller laden wir Sie herzlich ein.
Begrüßung: Olga Tonkonogova.
Die Ausstellung findet in Kooperation mit der Göttinger Flüchtlingsinitiative find friends – find work statt.

Künstlerhaus Göttingen im Lichtenberghaus
Gotmarstrasse 1


Ausstellung im Gewölbekeller des Künstlerhauses

Künstler aus Syrien

Sie haben dasselbe Sujet gewählt – die Tierdarstellung. Ihre Arbeitsweisen sind jedoch ganz unterschiedlich. Die Ausstellung „Flut“ mit Arbeiten des syrischen Künstlerehepaares Nagham Hamoush und Ammar Hatem ist noch bis 20. November im Gewölbekeller des Künstlerhauses in Göttingen zu sehen.

Göttinger Tageblatt: Freitag, 04.11.2016 18:00 Uhr

Materialmix: Steine hat Ammar Hatem in die Bildoberfläche eingearbeitet.

Materialmix: Steine hat Ammar Hatem in die Bildoberfläche eingearbeitet.
Quelle: HW

Göttingen. Er ist Lilablau und eine beeindruckende Erscheinung. Seine Lippen sind wulstig. Sein direkter Blick scheint traurig und müde, fast väterlich-verständnisvoll. Man könnte meinen, der Fisch wird gleich abdrehen und dann von der anderen Seite auf den Betrachter zuschwimmen. Auch die Fledermaus, ein Käfer und die anderen Tiere sind so lebendig, charaktervoll und individuell gemalt, wie man es sonst von großformatigen Porträts von Menschen kennt.

Im Dialog zu den mit Acrylfarben gemalten Bildern von Ammar Hatem stehen die Arbeiten seiner Ehefrau Nagham Hamoush, die sich künstlerisch mit den Motiven und Symbolen des Orients beschäftigt. Bei Hamoushs kleinformatigen Drucken in Linol- und Holzschnitttechnik, Lithografien, Siebdrucken und Kupferplatten spielen Ornamente eine wichtige Rolle. Die dargestellten Tiere, Pferde, Elefanten, Kamele und anderes Getier sind eingebettet in Ornamente oder bestehen gänzlich daraus.

Beide Künstler haben an der Universität Damaskus „Schöne Künste“ studiert: Hamoush mit dem Schwerpunkt Grafik und Druck, Hatem mit dem Schwerpunkt Malerei. Es bestehe eine heilige Beziehung zwischen Mensch und Natur, erklärt Hatem im Künstlergespräch mit Anne Moldenhauer, Geschäftsführerin des Göttinger Kommunikations- und Aktionszentrum KAZ. So nutzt er die Natur als Ausgangspunkt für die künstlerische Gestaltung.

Für seine Bilder, die alle in Göttingen entstanden sind, hat Hatem, der im Sommer 2015 als Flüchtling in Friedland ankam, eine spezielle Technik entwickelt. Um die Natur selbst einzubinden, verwendet er neben Acrylfarben auch Sediment, Sand und Steine. Mit seiner Kunst möchte er sich gegen das andauernde Artensterben und „die Reduzierung der Menschlichkeit“ einsetzen. „Vielleicht haben die Tiere etwas zu sagen“, erläutert Hatem, Deutsch sprechend, seine Umsetzung in Tierporträts. „Wenn wir Tiere verlieren, verlieren wir auch ihre Technologien, Ideen und Farben.“

Hamoush, die sich bereits in ihrer Abschlussarbeit zum Bachelor of Fine Arts mit dem Thema „Tiere“ beschäftigt hat, arbeitet mit den Motiven des Orients und möchte „das reiche Erbe des Ostens“ in ihren Werken präsentieren. Grundlage ihrer künstlerischen Auseinandersetzung ist der Formenreichtum der syrischen Kultur und deren Mythologie, die viele Tiere enthalte. Die Linolschnitte seien in Göttingen entstanden, die anderen Arbeiten habe sie mitgebracht, erklärt die Künstlerin, die vor neun Monaten mit einem Visum nach Deutschland kam. Hatem leitet einen Kunst-Workshop im KAZ, Hamoush ist als Kunstlehrerin tätig.

Die Ausstellung wird bis Sonntag, 20. November, dienstags bis freitags von 16 bis 18 Uhr, an den Wochenenden von 11 bis 16 Uhr im Künstlerhaus Göttingen, Gotmarstraße 1 gezeigt. Die Schau findet in Kooperation mit der Göttinger Flüchtlingsinitiative „find friends – find work“ statt.

Von Karola Hoffmann


Flüchtlinge im Porträt

Ammar Hatem aus Syrien möchte weiter Kunst studieren

Göttinger Tageblatt: 16.1.2016

Jeden Tag kommen Tausende Menschen nach Deutschland, in überfüllten Zügen, maroden Kähnen – und erreichen auch die Region. Hier warten die Migranten auf das Ende ihres Asylverfahrens – und auf ein besseres Leben. Einige stellen wir in loser Reihenfolge vor. Heute: Ammar Hatem aus Syrien:

„Ich möchte den Menschen die antike arabische Welt zeigen“


Quelle: Hallmann
 
Göttingen. „Der Nahe Osten ist mehr als nur Krieg und Leiden.“ Diese Botschaft möchte der syrische Künstler Ammar Hatem in Deutschland verbreiten.

Der 24-Jährige studierte Kunst in Damaskus. Doch der Bürgerkrieg und die pausenlose Bedrohung durch den Islamischen Staat (IS) zwangen ihn zur Flucht aus seiner Heimat: mit dem Boot über das Mittelmeer, zu Fuß, mit dem Bus, dem Zug. „Ich habe dabei nichts empfunden. Es war, als würde ich einen Film gucken“, erzählt Hatem. Im August kam er im Lager Friedland an.

Annette Bauer, Verwaltungsfachangestellte bei der Gemeinde Adelebsen, nahm Hatem bei sich auf „Es hat einfach von Anfang an sehr gut gepasst. Es kam alles wie von selbst“, erzählt Bauer.

Hatem wartet noch auf das Ende seines Asylverfahrens. „Ich möchte weiter zur Universität gehen und meinen Master in Kunst machen“, erzählt Hatem. Seine künstlerische Bandbreite ist weit. Er fertigt Zeichnungen an, Ölmalereien und Aquarelle, aber auch politische Karikaturen „über alles eigentlich. Ich hatte ein Buch mit meinen gesammelten Karikaturen, aber das habe ich im Wasser verloren.“

Zusammen mit der Hochschulgruppe „ConnAction“ hat Hatem Weihnachtskarten entworfen, die verkauft wurden. Das Design der Karten ist beeinflusst vom „goldenen Zeitalter der arabischen Welt“, von Algebra, Astrologie und arabischer Mythologie. „Ich möchte den Menschen die antike arabische Welt zeigen, nicht nur das Leiden, das die Leute in den Nachrichten sehen.“

Die Menschen seien immer überrascht, sagt Hatem, wenn er ihnen erzählt, dass man auch in Syrien Weihnachten feiert. „Alle tun das, auch Moslems. Die Leute in Damaskus dekorieren ihre Häuser genau wie hier in Deutschland. Jetzt ist es aber nicht mehr erlaubt wegen der ständigen Engpässe bei der Stromversorgung.“ Die meisten Menschen in Europa „wissen eigentlich gar nichts über den Nahen Osten“, meint Bauer.

Von Flora Hallmann


Links:

Ammar Hatem: https://www.facebook.com/public/Ammar-Hatem

Nagham Hamoush: https://de-de.facebook.com/nagham.arts/